'Die Zeit läuft dir langsam davon'....

Das Zitat aus dem Titel höre ich leider in letzter Zeit viel zu häufig und zwar im Bezug auf
meinen weiteren schulischen oder beruflichen Werdegang.


Ich bin jetzt 21und habe ein 4 Monatiges AuPair 'Jahr' nach der Schule absolviert (musste es leider früher abbrechen aufgrund der häuslichen Umstände in der Familie...Fäkalien auf dem Boden,leider keine so schöne Geschichte...)
Soweit so gut. Wenn es also jetzt nach mir ginge, würde ich am liebsten noch ganz viel Reisen,
denn wenn wir mal ehrlich sind, wann bekommen wir nochmal diese Gelegenheit ?
Die Zeit nach der Schule ist doch die einzige Zeit in der wir an so gut wie nichts fest gebunden sind.
Was ist wenn ich erstmal 30 bin und vielleicht verheiratet und Mutter von 2 Kindern...
Dann kann ich nicht mal eben sagen :'So Kinder,ich bin dann mal eben ein Jahr weg nach Australien ,weil mich das Abenteuer packt, guckt wie ihr euch versorgt !'
Da ist also diese Stimme in mir die unglaublich gerne einfach Abenteuer erleben würde,
raus in die Welt, etwas sehen, Erinnerungen sammeln die ich niemals vergesse..

Meine Umwelt nimmt das leider ganz anders war und redet mir in mein Gewissen: ' Du bist schon 21, du bist viel zu alt, du musst langsam studieren' , ' Guck dir deinen Bruder an ,der steht mit 23 schon voll im Leben,hat eine eigene Wohnung,willst du denn so uneigenständig sein?' und und und........

Ohne diese ständige Einmischerei wäre ich schon längst weg.. Ich wäre mit meiner Einstellung voll und ganz zufrieden und würde denken ich mache das was für mich richtig ist...was mich glücklich macht...

Weil mal ehrlich, wer entscheidet, dass ich selbstständiger bin,nur weil ich eine eigene Wohung habe ..
Ist es nicht viel selbstständiger wenn ich auf eigene faust reise ? Neue Erfahrungen sammle ? Erfahrungen fürs Leben ,positive und auch schlechte ? Wer entscheidet das ich mit  23 zu alt bin um mit einem Studium anzufangen ?  Und bin ich ein schlechterer Mensch,wenn ich vielleicht sogar gar nicht studieren will?
Wenn ich für mich einen anderen Weg sehe, als den Standard weg.

Schule. Studieren.Arbeiten. Heiraten. Kinder. Tod.

Okay,natürlich ist das etwas zu krass ausgedrückt..
Aber anstatt mir meine Träume schlecht zu reden und an ihnen zu zweifeln , wäre es da nicht besser mir ein gutes Gefühl zu geben ? Mich als Individuum wahrzunehmen?
Ich möchte nicht mal das es meiner Umgebung gefällt, aber ich hätte gerne die Sicherheit das man
akzeptiert was ich tun möchte.
Aber anstatt einem zu helfen glücklich zu werden und sich selbst zu finden, wird einem seine eigene Meinung schlecht geredet,so dass man selbst zu zweifeln beginnt....

Wie denkt ihr darüber ? Sollte man einfach auf sein Herz hören und die Dinge ohne Skrupel durchziehen?

Ich wünschte mir manchmal ich hätte dieses Denken.  Schule.studieren.Arbeiten.Heiraten.Kinder.Tod.
und würde es als erfüllend ansehen. Dazu fällt mir passend ein Lied von Prinz Pi ein, welches meine Gefühle perfekt zusammenfasst :

www.youtube.com/watch?v=EakKxd4eaYU



'One day Baby, we'll be old,oh Baby,we'll be old and think of all the Stories that we could have told'


Das ist einfach wovor ich am meisten Angst habe.... Zu bereuen, etwas nicht getan zu haben...die ' was wäre wenn,....' Sätze dauernd in meinem Kopf zu haben ....


Einfach gelebt zu haben ,wie man es will um am Ende sagen zu können 'Ich bereue nichts'....

Warum lässt man sich so oft aber von anderen Beeinflussen? Ängste machen ,die zuvor nicht existiert haben ?